Ansprüche an sein Zuhause

Ein Australian Shepherd fühlt sich auf dem Lande oder in der Vorstadt mit einem sicher eingezäunten Grundstück am wohlsten. Für eine Appartementwohnung in der Stadt ist er nicht geeignet. Sein Arbeitswille und die Energie, die in ihm steckt, erfordert nicht nur körperliche Beschäftigung wie ausgedehnte Spaziergänge, Jogging oder Reitbegleitung, sondern auch die geistige Beschäftigung, bei dem der Hund mitdenken und sich konzentrieren muss ist nicht zu vergessen! Das kann das Einüben von Tricks mit dem Clicker sein, Therapiehundearbeit, Discdogging, Flyball,  Hütearbeit, Treibball, Apportierübungen, die Ausbildung zum Begleithund, Hundesport wie Agility, Dog Dancing, Obedience, Fährtensuche usw. Am besten werden die Übungen in mehrere kurze Einheiten am Tag aufgeteilt um den Hund nicht zu überfordern.

Ist man mehr als acht Stunden berufstätig, ist es besser seinen Wunsch nach einen Australian Shepherd oder überhaupt einem Hund zu verschieben. Es sei denn, ein Familienmitglied ist die meiste Zeit zu Hause oder man kann den Aussie mit zur Arbeit nehmen und dort mit kleinen Aufgaben wie z. B. Gegenstände apportieren etc. beschäftigen.

Ein Aussie ist ein sehr menschenbezogener Hund der den ständigen Kontakt mit seinem Menschen sucht. Einen erwachsenen Australian Shepherd kann man für 4 - 5 Stunden alleine lassen. Anschließend jedoch muss für ihn etwas ganz Tolles passieren worauf sich das Warten gelohnt hat. Ein junger Aussie unter 6 Monaten sollte nicht aus den Augen gelassen werden, damit er sich selbst keinen Schaden zufügt. Das Alleine Bleiben muss aber von klein auf geübt werden. Am Anfang lässt man ihn nur ein paar Minuten alleine. Die Zeitspanne wird dann jeden Tag etwas ausdehnt.

Der Aussie benötigt auch den ständigen Kontakt zu seiner Umwelt. Der freie Aufenthalt im Haus und auf dem Grundstück reicht alleine nicht aus. Er muss andere Menschen und Tiere kennen lernen können wie z. B. in der Hundeschule oder auf dem Hundeplatz, als Begleiter von Fahrradtouren oder bei Ausritten. Ein Rundgang durch die Stadt mit dem angeleinten Hund kann mit dem Training der Leinenführigkeit verbunden werden. Um gesund zu bleiben, benötigt er jedoch freien Auslauf möglichst dort, wo kein Straßenverkehr herrscht.

Fremden gegenüber reagiert der Aussie oft zurückhaltend, jedoch nicht grundsätzlich misstrauisch. Besucher werden erst einmal ein paar Minuten beobachtet, ohne Anzeichen von Aggression. Freunde der Familie werden überschwänglich begrüßt. Der Australian Shepherd schließt sich sehr eng seiner Familie an. Man kann ihn nicht einfach wieder weggeben oder während des Urlaubs in einer Tierpension unterbringen. Im Idealfall darf er immer und überall dabei sein und mitmachen, denn Teamwork ist seine große Stärke.

Ansprüche an den Halter

Der Aussie braucht einen ruhigen, konsequenten und liebevollen Besitzer, der  Spaß daran hat viel mit ihm zu spielen. Seinen Bewegungs- und Beschäftigungsdrang muss er ausleben können. Gelangweilt wird er sich selbst Aufgaben suchen, die nicht nach den Vorstellungen des Halters entsprechen. Es gibt nichts, was ein Aussie nicht lernen und mit Freude mitmachen würde. Ob er allerdings zu einem angenehmen Familienhund wird, hängt davon ab, was ihm geboten wird. Unterschätzt man seine Intelligenz und bietet ihm weder genügend Beschäftigung noch ausreichende Erziehung, wird er eher zu einer Belastung.

Der Aussie ist daher nichts für Menschen, die ihre Freizeit am liebsten vor dem Computer oder Fernseher sitzen. Er ist jedoch ein idealer Begleithund für aktive, naturverbundene Menschen mit Hundeverstand, die bereit sind, ihr Leben auf ihr neues Familienmitglied einzustellen. Wenn man sich die Mühe macht den Hund zu verstehen, wird man den treuesten Freund finden, den es nur geben kann!

Frau Silke Löffler, Australian Shepherd Zucht "Rosebud of Crana", hat hierzu einen sehr informativen Artikel verfasst:

www.australian-shepherds.de/wissenswertes/stress_beim_hund/